Tausende Radler*innen kamen am 29. September 2024 zur ersten Großdemo gegen den zehnspurigen Ausbau der A5 nach Frankfurt. Der Mainkai am Eisernen Steg war so weit man schauen konnte mit Fahrrädern gefüllt und das Bündnis Stopp A 5-Ausbau war über diesen Protestauftakt hoch erfreut. Rund 60 Organisationen hatten zur Demo gegen den zehnspurigen Ausbau der A 5 zwischen Friedberg und dem Frankfurter Kreuz aufgerufen.
Alle Redner*innen betonten immer wieder die Absurdität des Megaprojektes. In Zeiten der sich beschleunigenden Klimakrise sei der Ausbau unverantwortlich und widerspreche jeglicher Vernunft. Die damit einhergehende Umweltzerstörung und der Verlust an Biodiversität seien in unserer Zeit nicht mehr hinnehmbar. Eine so gigantische Autobahn – es wäre die größte in ganz Deutschland – ziehe „wie ein Staubsauger“ nur weiteren Autoverkehr an, den die Stadt Frankfurt gar nicht mehr aufnehmen könne. Der Pendelverkehr mit dem Auto müsse dagegen abgebaut und stärker auf den ÖPNV verlagert werden.
Nur so könne auch der Verkehrssektor seinen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten und die seit Jahren verfehlten Klimaziele erreichen. Die Bevorzugung des Autos müsse endlich beendet werden. Es könne nicht sein, dass ein Zuschuss von 1,5 Milliarden für das Deutschlandticket zu viel sei, aber 3,1 bis 5,5 Milliarden für das Dienstwagenprivileg unhinterfragt akzeptiert würden. Sprecher*innen forderten immer wieder, das Geld für den Ausbau der A 5 besser in die Sanierung maroder Brücken und vorhandener Straßen und in den Ausbau von Bahn und Fahrradwegen zu investieren.
Gefordert wurde: „Keinen Euro für neue Autobahnen, bevor nicht alle Brücken saniert sind und alle Züge pünktlich fahren!“
Aufgrund der großen Zahl an Fahrrädern ging es in der Frankfurter Innenstadt oft nur schiebend voran. Da die Demonstrationsroute über die A 5 vom Verwaltungsgerichtshof aus Sicherheitsgründen untersagt worden war, musste man als Alternativroute mit der A 648 bis zum Frankfurter Westkreuz vorliebnehmen. Aber selbst da kam es – wie bekanntlich auf Autobahnen häufiger – immer wieder zu Staus.
Das Kollektiv Kunstfreiheit sorgte jedoch auch in diesen Situationen mit seinem Techno-Fahrrad und den rollenden Lautsprecherboxen für gute Stimmung unter den Teilnehmenden. Vom Westkreuz ging es schließlich wieder zurück zur Bockenheimer Warte, wo die Abschlusskundgebung stattfand.
Verkehrsminister Wissing (FDP), die Hessische Landesregierung und alle, die mit dem zehnspurigen A 5-Ausbau liebäugeln, können sich – falls sie nicht doch noch zur Vernunft kommen – schon einmal auf massiven Widerstand einstellen.
Die 1. Fahrrad-Großdemo zeigt, dass sehr viele Menschen in Frankfurt und weit darüber hinaus dieses anachronistische Monsterprojekt nicht hinnehmen werden. Sollte die Planung des A 5-Ausbaus weiter vorangetrieben werden, bahnt sich hier nach Atomkraft, Hambi und Lützerath der nächste gesellschaftliche Großkonflikt an.
A 5-Ausbau stoppen – Verkehrswende jetzt!