Am 12. Jahrestag der Atomkatastrophe in Fukushima laden wir zu einer Mahnwache ein: Samstag, 11. März 2023, 10-13 Uhr, Friedberg, vor der Apotheke am südlichen Ende des Elvis-Presley-Platzes.
Gerade weil Fukushima zunehmend von anderen Themen aus dem Bewusstsein verdrängt wird, wollen wir dem Vergessen entgegen wirken. Vor 12 Jahren führten ein Erdbeben und eine dadurch ausgelöste Flutwelle zum Mehrfach-GAU im japanischen AKW Fukushima Daiichi und zur Verseuchung weiter Landstriche. Die aktuellen Erdbeben in der Türkei und Syrien erinnern uns wieder an die unterschätzte Gefahr, die Erdbeben für Atomkraftwerke darstellen. Trotz aller Dekontaminierungsversuche in Fukushima und der schrittweisen Aufhebung der Sperrzonen, kann keine Entwarnung gegeben werden. Die Region bleibt verseucht und der Rückbau des AKW wird viele Jahrzehnte dauern.
In Deutschland rückt der Atomausstieg langsam näher. Die drei noch verbliebenen AKW Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland werden voraussichtlich bis zum 15. April mit stark reduzierter Leistung am Netz bleiben, dann aber endgültig abgeschaltet. Dass in Deutschland Mitte April endlich Schluss mit der Atomkraft in Deutschland ist, darf als großer Erfolg der Anti-Atom-Bewegung gesehen werden, denn nicht überall in Europa ist man schon zum Ausstieg entschlossen.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat durch sein Machtwort sein politisches Schicksal mit dem Ausstiegstermin verknüpft und es müssten schon sehr unerwartete und dramatische Ereignisse eintreten, um noch einmal vom Atomausstieg abrücken zu können. Dennoch erleben wir ständig Versuche, den Ausstieg immer wieder aufs Neue in Frage zu stellen und die Probleme und Gefahren der Atomkraft herunterzuspielen. Die Atomkraftlobby hat einen langen Atem. Allen voran kämpfen AfD und FDP weiter für eine Renaissance der Atomkraft.
Auch ist, wie wir alle wissen, der Atomausstieg keineswegs vollständig. In Lingen werden weiter Brennelemente für Atomkraftwerke in halb Europa produziert und das Werk soll – ausgerechnet gemeinsam mit dem russischen Atomkonzern Rosatom – stark ausgebaut werden, um nur auf zwei von vielen Einschränkungen beim Atomausstieg hinzuweisen.
Wir zeigen weiter die Anti-Atom-Flaggen, denn wir wollen einen Atomausstieg ohne Einschränkungen. Wir freuen uns, wenn möglichst viele Menschen dieses Anliegen durch ihr Kommen unterstreichen und sichtbar machen, dass sie Fukushima noch nicht vergessen haben.
Um 11 Uhr gibt es eine Begrüßung und ein Pressefoto wird entstehen. Zwei Atomkraftgegnerinnen setzen sich in einem Dialog mit der aktuellen Atomkraft-Diskussion auseinander. Außerdem liegt reichlich Infomaterial bereit und in einem Pavillon wird die Plakat-Ausstellung „Fukushima, Tschernobyl und wir“ gezeigt.