Die Offenlegung des gemeinsamen Bebauungsplans Nr. 92 „Natur- und Erholungsgebiet Winterstein“ der Kommunen Friedberg, Ober-Mörlen, Rosbach und Wehrheim, der von vielen Organisationen als „Verhinderungsentwurf“ abgelehnt wird, hat zur Gründung eines breiten Bürgerbündnisses geführt, das sich für die Realisierung eines leistungsfähigen Windparks auf dem Winterstein einsetzt.
Inzwischen ist die Klimakrise für uns alle persönlich spürbar geworden und der Wald im Wintersteingebiet ist bereits erheblich zerstört. Kinder und Jugendliche sowie die Mehrheit der Bevölkerung fordern daher, dass mehr zum Schutz des Klimas getan wird. Eine der schnellsten und effektivsten Maßnahmen zum Schutz von Klima, Natur und Mensch ist der Ausbau der CO2-neutralen Windenergie.
Das Land Hessen ist bestrebt, 2% der Landesfläche für die Nutzung von Windkraft bevorzugt auszuweisen, hat aber im Regierungsbezirk Darmstadt nur 1,4% erreicht. Das Vorranggebiet auf dem Winterstein umfasst mit 414 ha die größte Fläche der Region und zeichnet sich durch hohe Windhöffigkeit aus. Die vier Anliegerkommunen sind daher gefordert, einen Bebauungsplan so aufzustellen, dass eine möglichst optimale Nutzung für die Windenergie erfolgen kann. Im bisher vorgelegten Plan sind jedoch gerade einmal drei Windenergieanlagen vorgesehen, obwohl rund 20 WEA möglich wären. Die zahlenmäßige Begrenzung und die vielen technischen Einschränkungen der Windenergieanlagen entlarven den Bebauungsplan als „Verhinderungsentwurf“, weshalb er von vielen Organisationen abgelehnt wird. Aus Verantwortung für das Klima und zum Schutz des Waldes fordert das Bündnis Windpark Winterstein – zu dem auch Querstellen gehört – in einem gemeinsamen Positionspapier:
„Ziel muss eine hundertprozentige Nutzung der Vorrangfläche für die Windkraft sein, denn zum Schutz des Klimas ist eine maximale Einsparung an CO2 anzustreben. Die Standorte sind sorgfältig auszuwählen, wobei eine optimale Nutzung der Vorrangfläche und der Zustand des Waldes zu berücksichtigen sind. Ein Windpark mit ca. 20 WEA liegt im Bereich des Möglichen. Anzahl und Standorte der WEA müssen von einem fachkundigen Projektentwickler ermittelt werden.“ Hier das gesamte Positionspapier.
Zahlreiche Gruppen und Organisationen rund um den Winterstein unterstützen bereits das Bündnis Windpark Winterstein. Dazu gehören Wetterau im Wandel, Fridays for Future Friedberg/Bad Nauheim und Hochtaunuskreis, die BUND-Kreisverbände Wetterau und Hochtaunus, mehrere BUND-Ortsverbände, der NABU Wetterau, das Bürger*innen-Bündnis WIR, der Energiebildungsverein, der Verein So´ne Kraft Hochtaunus, die Mittelhessische Energiegenossenschaft, die Energiegenossenschaften pro regionale Energie eG und Main-Kinzigtal eG, Querstellen-Friedberg sowie die Grünen in Friedberg, Rosbach, Butzbach und im Wetteraukreis und die Linke in Friedberg und im Wetteraukreis. Gerne können sich noch weitere Verbände für den Klimaschutz engagieren und sich dem Bündnis anschließen.
Wir wollen, dass schnellstmöglich ein großer und effektiver Windpark auf dem Winterstein errichtet wird. Das Bündnis will daher auch bei den anstehenden Kommunalwahlen auf die seit Jahren in den Winterstein-Kommunen verfehlte Klima- und Energiepolitik hinweisen. Wer weiterhin hartnäckig die dringend notwendige CO2-Reduzierung verhindert, handelt angesichts der dramatischen Klimakrise unserer Meinung nach verantwortungslos und ist nicht mehr wählbar.