„Wir dürfen nicht müde werden… wir müssen schneller sein als das Unglück.“ Mit diesem Satz beginnt der Film „Das Ding am Deich“, den das Friedberger Aktionsbündnis als ersten Film seiner dreiteiligen Filmreihe zeigte. Die Regisseurin Antje Hubert stellt in ihrem Film auf einfühlsame Weise Menschen der Region um Brokdorf vor, die seit 1973 beharrlich Widerstand gegen das dortige Atomkraftwerk leisten. Gleichzeitig dokumentiert sie mit zahlreichen Originalaufnahmen die wesentlichen Stationen im politischen Kampf gegen das Atomkraftwerk und eine wichtige Etappe in der Geschichte der Anti-Atom-Bewegung.
„Wir dürfen nicht müde werden…“, das war auch die Überlegung, warum das Friedberger Aktionsbündnis mit einer Filmreihe für die Energiewende ins Frühjahr startet. Seit Fukushima sind fast wieder 2 Jahre vergangen. Vollmundig wurde damals der Atomausstieg und die Energiewende verkündet, aber der große Durchbruch ist in den beiden Jahren noch nicht gelungen. Im Gegenteil, immer häufiger hört man inzwischen wieder Argumente gegen die Energiewende: Der Strom würde zu teuer, die Stromnetze reichten nicht aus, die Energiewende ginge zu schnell. Leicht kommt die Sorge auf, dass die Bremser wieder einmal die Oberhand gewinnen könnten.
„…wir müssen schneller sein als das Unglück.“ Um die Notwendigkeit einer raschen Energiewende zu unterstreichen, zeigt das Friedberger Aktionsbündnis an den kommenden Donnerstagen jeweils um 20 Uhr zwei weitere Filme im Bistro Pastis. Am 28. Februar läuft der Film „Yellow Cake“ von Joachim Tschirner, der zeigt wie in den Uranminen in Namibia, Australien und Kanada Uranerz abgebaut wird. Der Film macht eindringlich klar, dass Atomstrom alles andere als eine „saubere“ Energiequelle ist. Am 7. März läuft als letzter Film „Leben mit der Energiewende“ von Frank Farenski. In diesem aktuellen Streifen werden die drängendsten Fragen, wie z. B. Ursachen der Strompreiserhöhung, Netzstabilität, Einspeisevergütung und Lage der Solarindustrie in Deutschland diskutiert. Zahlreiche gelungene Beispiele ermutigen zu einer schnellen Energiewende.
„Es ist ein Irrtum, zu glauben, dass irgendwelche Politiker das für uns machen würden. Wir haben das schon mehrmals erlebt. Wir müssen das machen“, so ruft gegen Ende des Films „Das Ding am Deich“ einer der Protagonisten dazu auf, den Protest gegen die Atomkraft immer wieder auf die Straße zu tragen. Auch die Wetterauer Atomkraftgegner wollen das tun und am Samstag, dem 9. März anlässlich des Fukushima-Jahrestages an der Demonstration am Atomkraftwerk Neckarwestheim teilnehmen. Je nach Beteiligung werden dazu Fahrgemeinschaften gebildet oder ein Bus gechartert.